Import:Svende: Unterschied zwischen den Versionen

Aus skandinavien-wiki.net
Zeile 2: Zeile 2:


==Herkunft und Bedeutung==
==Herkunft und Bedeutung==
Svende ist eine weibliche Form zum dänischen und norddeutschen Vornamen [[Svend]].
Svende ist eine weibliche Form zum dänischen und norddeutschen Vornamen [[Svend]].
 
 
Der Bezeichnete ist der Träger einer Funktion, derjenige, der rodet. Der Wortstamm ist in den Flurnamen wie Schwende, Alleswinden, Schwendi enthalten. Es wird die Bedeutung auf die Art der Rodung gelegt: Im Gegensatz zu "Reute" (Absenreute, Hermannsreute u.ä.) mit demselben Wortstamm wie "Rodung" war "Swenden" die Bezeichnung für eine Brandrodung, vergleichbar mit der heutigen shifting cultivation. Zeitlich sind diese Begriffe nach der Periode der keltischen Gaugliederung und Landname mit  Dorfnamen mit -ingen einzuordnen. Es waren meist die im Gegensatz zu den fruchtbareren -ingen-benannten Standorten die übrig gebliebenen eher mühsameren und unfruchtbareren Landschaftsstrukturen. Einzelnen Rodungen alemannischer Familien wurden personenbezogen bezeichnet und mit einem genitiv-S versehen. Sie wurden gleichwohl in der späteren Dreifelderwirtschaft gemeinsam bearbeitet, auch nachdem sie unter den Familien aufgeteilt worden waren. Dies ergab  Wortformen wie Herlazhofen, oder Gebrazreute o.ä . Grössere Brandrodungen wurden oft als geschlechterübergreifende (nicht biolog. Geschlecht, sondern Geschlecht als Familienname) Gemeinschaftsarbeit durchgeführt, daher dann  Namen wie Alleswinden, Hochschwendi, Grossswendi u.ä. Die Brandrodungen sind in den Namen abgebildet. Sie wurden in den alemannischen "Verfassungen" teilweise als Allmend bewirtschaftet. Noch heute sind diese Allmenden im alemannischen Raum oft die ehemals sumpfigen oder hoch gelegenen oder schlecht zu bewirtschaftenden Ländereien mit faszinierendem Beginn der basisdemokratischen Regelwerke. Sie gehören heute oft noch den "Bürgergemeinden". "Schwenden" wäre heute aufgrund der Waldschutzgesetze nicht mehr möglich.


== Namensträgerinnen ==
== Namensträgerinnen ==

Version vom 4. April 2021, 16:19 Uhr

Svende ist ein weiblicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Svende ist eine weibliche Form zum dänischen und norddeutschen Vornamen Svend.


Der Bezeichnete ist der Träger einer Funktion, derjenige, der rodet. Der Wortstamm ist in den Flurnamen wie Schwende, Alleswinden, Schwendi enthalten. Es wird die Bedeutung auf die Art der Rodung gelegt: Im Gegensatz zu "Reute" (Absenreute, Hermannsreute u.ä.) mit demselben Wortstamm wie "Rodung" war "Swenden" die Bezeichnung für eine Brandrodung, vergleichbar mit der heutigen shifting cultivation. Zeitlich sind diese Begriffe nach der Periode der keltischen Gaugliederung und Landname mit Dorfnamen mit -ingen einzuordnen. Es waren meist die im Gegensatz zu den fruchtbareren -ingen-benannten Standorten die übrig gebliebenen eher mühsameren und unfruchtbareren Landschaftsstrukturen. Einzelnen Rodungen alemannischer Familien wurden personenbezogen bezeichnet und mit einem genitiv-S versehen. Sie wurden gleichwohl in der späteren Dreifelderwirtschaft gemeinsam bearbeitet, auch nachdem sie unter den Familien aufgeteilt worden waren. Dies ergab Wortformen wie Herlazhofen, oder Gebrazreute o.ä . Grössere Brandrodungen wurden oft als geschlechterübergreifende (nicht biolog. Geschlecht, sondern Geschlecht als Familienname) Gemeinschaftsarbeit durchgeführt, daher dann Namen wie Alleswinden, Hochschwendi, Grossswendi u.ä. Die Brandrodungen sind in den Namen abgebildet. Sie wurden in den alemannischen "Verfassungen" teilweise als Allmend bewirtschaftet. Noch heute sind diese Allmenden im alemannischen Raum oft die ehemals sumpfigen oder hoch gelegenen oder schlecht zu bewirtschaftenden Ländereien mit faszinierendem Beginn der basisdemokratischen Regelwerke. Sie gehören heute oft noch den "Bürgergemeinden". "Schwenden" wäre heute aufgrund der Waldschutzgesetze nicht mehr möglich.

Namensträgerinnen