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Version vom 9. November 2010, 11:04 Uhr
Die Töpfertradition auf Gotland wurde im 18. Jahrhundert auf Initiative des Landeshauptmanns begründet, um die Einfuhr von Keramik auf die Insel zu drosseln. Er berief einen Töpfer auf die schwedischen Insel Gotland, der "Kacheln, gemeine Steingefäße, Töpfe, und Ziegel" herstellen konnte.
In den 1740er Jahren wirkten zwei deutsche Töpfer und Kachelofenbauer in Visby, deren Lehrlinge später Unternehmer und Lehrmeister wurden. Die bekannteste gotländische Töpferfamilie im 19. Jahrhundert namens Berg besaß Werkstätten in Visby, Boge und Klintehamn. Zahlreiche Kachelöfen auf Gotland entstammen der Werkstatt Vesters in Boge. Eine weitere berühmte Töpferfamilie namens Korsman war in Hemse tätig. Adergrens produzierte in Visby, Peterssons in Katthammarsvik. Nilssons in Etelhem waren auch bekannte Kachelofenbauer.
Etelhem
Die Werkstätten der Töpferei des 19. Jahrhunderts gibt es noch in Etelhem. Daneben wurden neue Gebäude errichtet. Zu den Anlagen gehört ein Schlammwerk, wo der Ton vorbereitet wird. Hier lernen während des Sommers die Töpferlehrlinge der Insel und Kinder können an der Drehscheibe arbeiten.
Die 1889 durch den Töpfer Axel Nilsson gegründete Töpferei stellte Gebrauchsgegenstände und Kachelöfen her. Der Betrieb ging auf den Sohn Axel Olof über, der die Produktion umstellte. Er nahm Abstand von den Kachelöfen und betrieb die Töpferei bis 1960. Egil Solberg übernahm den Betrieb, der heute unter der Regie des Sohnes Torleif produziert. Die Solbergs führten neue Herstellungsmethoden ein. Nach wie vor waren Krüge, Schüsseln und Vasen, die Hauptausrichtung der Töpferei. Die traditionelle Brennerei wurde indes durch einen großen Reisigofen ergänzt, worin das Töpfergut bei 1025 °C gebrannt wird.
Literatur
- Marita Jonsson, Sven-Olof Lindquist: Kulturführer Gotland. Almqvist und Wiksell, Uppsala 1993, ISBN 91-88036-09-X.