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Die [[Orgel]] im Dom zu Roskilde zählt zu den bedeutendsten in Dänemark. Sie umfasst alte [[Register (Orgel)|Register]] in einem reich verzierten Gehäuse, die bis in die Zeit der [[Renaissance]] zurückreichen. Im Jahr 1554 schuf der niederländische Orgelbauer [[Hermann Raphael Rodensteen]] eine neue Orgel mit [[Rückpositiv]], dessen Gehäuse sowie drei bis vier Flötenregister erhalten sind. Das Untergehäuse stammt von der Vorgängerorgel aus dem 15. Jahrhundert. Die friesischen Bildschnitzer und Schreiner Per Jensoen aus [[Leeuwarden]] und Jan van Boelswart aus [[Bolsward]] sowie Gregorius von Lübeck gestalteten den [[Prospekt (Orgel)|Prospekt]] und die Emporenbrüstung. [[Nikolaus Maaß]] stellte 1611 das Instrument wieder her. Von ihm sind wahrscheinlich drei Register erhalten.<ref>{{Literatur | Autor=[[Maarten Albert Vente]] | Titel=Die Brabanter Orgel. Zur Geschichte der Orgelkunst in Belgien und Holland im Zeitalter der Gotik und der Renaissance | Verlag=H. J. Paris | Ort=Amsterdam | Jahr=1963 | Seiten=109}}</ref> In den 1650er Jahren fand ein eingreifender Erweiterungsumbau in ein [[Manual (Musik)|dreimanualiges]] Instrument statt, der einem Neubau unter Einbeziehung älterer Teile gleichkam. Möglicherweise war [[Johan Lorentz der Ältere]] beteiligt, dessen Arbeit von seinem Meistergesellen Gregor Mülisch († 1654) fortgeführt und von Peter Karstensen Botz 1654/55 vollendet wurde. Die Register von [[Pedal (Orgel)|Pedal]] und [[Hauptwerk (Orgel)|Hauptwerk]] fanden in einem gemeinsamen Gehäuse ihren Platz, das Caspar Lubekke im Stil des [[Barock]] gestaltete.<ref>[http://orgel.edskes.net/kerk_roskilde_domkirke.htm Fotos der Orgel von Hilbrand Edskes & Elly Kooiman], gesehen 2. Dezember 2013.</ref> Hinzu kam ein separates Brustwerk in Form einer [[ | Die [[Orgel]] im Dom zu Roskilde zählt zu den bedeutendsten in Dänemark. Sie umfasst alte [[Register (Orgel)|Register]] in einem reich verzierten Gehäuse, die bis in die Zeit der [[Renaissance]] zurückreichen. Im Jahr 1554 schuf der niederländische Orgelbauer [[Hermann Raphael Rodensteen]] eine neue Orgel mit [[Rückpositiv]], dessen Gehäuse sowie drei bis vier Flötenregister erhalten sind. Das Untergehäuse stammt von der Vorgängerorgel aus dem 15. Jahrhundert. Die friesischen Bildschnitzer und Schreiner Per Jensoen aus [[Leeuwarden]] und Jan van Boelswart aus [[Bolsward]] sowie Gregorius von Lübeck gestalteten den [[Prospekt (Orgel)|Prospekt]] und die Emporenbrüstung. [[Nikolaus Maaß]] stellte 1611 das Instrument wieder her. Von ihm sind wahrscheinlich drei Register erhalten.<ref>{{Literatur | Autor=[[Maarten Albert Vente]] | Titel=Die Brabanter Orgel. Zur Geschichte der Orgelkunst in Belgien und Holland im Zeitalter der Gotik und der Renaissance | Verlag=H. J. Paris | Ort=Amsterdam | Jahr=1963 | Seiten=109}}</ref> In den 1650er Jahren fand ein eingreifender Erweiterungsumbau in ein [[Manual (Musik)|dreimanualiges]] Instrument statt, der einem Neubau unter Einbeziehung älterer Teile gleichkam. Möglicherweise war [[Johan Lorentz der Ältere]] beteiligt, dessen Arbeit von seinem Meistergesellen Gregor Mülisch († 1654) fortgeführt und von Peter Karstensen Botz 1654/55 vollendet wurde. Die Register von [[Pedal (Orgel)|Pedal]] und [[Hauptwerk (Orgel)|Hauptwerk]] fanden in einem gemeinsamen Gehäuse ihren Platz, das Caspar Lubekke im Stil des [[Barock]] gestaltete.<ref>[http://orgel.edskes.net/kerk_roskilde_domkirke.htm Fotos der Orgel von Hilbrand Edskes & Elly Kooiman], gesehen 2. Dezember 2013.</ref> Hinzu kam ein separates Brustwerk in Form einer [[Baldachinorgel]] über dem [[Spieltisch (Orgel)|Spieltisch]].<ref>[[Harald Vogel]]: Textbeilage zur CD ''Dietrich Buxtehude: Orgelwerke. Vol. 6''. MD+G L 3426. 1993, S. 2–4.</ref> | ||
Im Jahr 1833 wurde die Orgel von [[Jürgen Marcussen]] und Andreas P. W. Reuter einschneidend umgebaut, das Brustwerk entfernt, ein [[Schwellwerk|schwellbares]] Oberwerk, neue [[Traktur]]en und eine neue [[Windwerk|Windanlage]] eingebaut, die Tonhöhe verändert und das Pedalwerk hinter das Hauptwerk aufgestellt. Im Jahr 1877 wurde die Orgel durch die Firma Busch romantisiert. Die Firma [[Frobenius Orgelbyggeri|Frobenius]] führte 1926/27 einen Umbau nach den Prinzipien von [[Albert Schweitzer]] mit [[Traktur#Pneumatisch|pneumatischen]] Trakturen durch. 1952 bis 1957 baute dieselbe Firma die Orgel nochmals um. All diese Umbaumaßnahmen wurden im Rahmen einer umfassenden Restaurierung im Jahr 1991 durch Marcussen & Søn unter Leitung des Orgelsachverständigen [[Cornelius H. Edskes]] wieder rückgängig gemacht und der Zustand von 1655 weitgehend wiederhergestellt. Das Pedal wurde wieder mit dem Hauptwerk hinter einem gemeinsamen Prospekt vereint, der [[Spieltisch (Orgel)|Spieltisch]] und die Windanlage mit vier Keilbälgen rekonstruiert und das Brustwerk in der ursprünglichen Gestalt angebracht. Verlorene Register wurden in der Mensur und Bauweise anhand verbliebener Reste oder alter Vorbilder sorgfältig rekonstruiert, die Windladen mit dem Tonumfang von 1654 gefertigt, aber gegenüber dem Zustand von 1654 je zwei Register im Hauptwerk und Brustwerk ergänzt. Im Rückpositiv wurden die Töne Fis und Gis auf den Kanzellen von 1833 als geteilte Obertasten beibehalten. Seit 1991 verfügt das wertvolle Instrument, das für zahlreiche CD-Einspielungen diente, über 33 Register.<ref>[http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002259&LGE=DE&LIJST=lang Orgel in Roskilde], gesehen 2. Dezember 2013.</ref> | Im Jahr 1833 wurde die Orgel von [[Jürgen Marcussen]] und Andreas P. W. Reuter einschneidend umgebaut, das Brustwerk entfernt, ein [[Schwellwerk|schwellbares]] Oberwerk, neue [[Traktur]]en und eine neue [[Windwerk|Windanlage]] eingebaut, die Tonhöhe verändert und das Pedalwerk hinter das Hauptwerk aufgestellt. Im Jahr 1877 wurde die Orgel durch die Firma Busch romantisiert. Die Firma [[Frobenius Orgelbyggeri|Frobenius]] führte 1926/27 einen Umbau nach den Prinzipien von [[Albert Schweitzer]] mit [[Traktur#Pneumatisch|pneumatischen]] Trakturen durch. 1952 bis 1957 baute dieselbe Firma die Orgel nochmals um. All diese Umbaumaßnahmen wurden im Rahmen einer umfassenden Restaurierung im Jahr 1991 durch Marcussen & Søn unter Leitung des Orgelsachverständigen [[Cornelius H. Edskes]] wieder rückgängig gemacht und der Zustand von 1655 weitgehend wiederhergestellt. Das Pedal wurde wieder mit dem Hauptwerk hinter einem gemeinsamen Prospekt vereint, der [[Spieltisch (Orgel)|Spieltisch]] und die Windanlage mit vier Keilbälgen rekonstruiert und das Brustwerk in der ursprünglichen Gestalt angebracht. Verlorene Register wurden in der Mensur und Bauweise anhand verbliebener Reste oder alter Vorbilder sorgfältig rekonstruiert, die Windladen mit dem Tonumfang von 1654 gefertigt, aber gegenüber dem Zustand von 1654 je zwei Register im Hauptwerk und Brustwerk ergänzt. Im Rückpositiv wurden die Töne Fis und Gis auf den Kanzellen von 1833 als geteilte Obertasten beibehalten. Seit 1991 verfügt das wertvolle Instrument, das für zahlreiche CD-Einspielungen diente, über 33 Register.<ref>[http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2002259&LGE=DE&LIJST=lang Orgel in Roskilde], gesehen 2. Dezember 2013.</ref> |